CD Rezensionen

"... Die sehr pfiffigen, gefühlvollen, sparsam, aber effektvoll instrumentierten, mitunter fast hymnenartigen Jazz-Balladen der Kölner Singer/Songwriterin schaffen diese seltene Balance, gleichzeitig hoch melancholisch und doch irgendwie aufmunternd zu sein. Was und wie die 31-jährige singt, besitzt übrigens eine gewisse skandinavische Wesensart - mich erinnert sie von der Stimmfärbung manchmal an Josefine Cronholm. Sollte die Fembedienung für den CD-Spieler nicht aus Versehen im Badewasser untergetaucht sein, drückt der Daumen möglicherweise gleich noch mal auf die Play-Taste und man verweilt wohlig im gefluteten Porzellanmöbel ..." (swp)
Jazzthing, 11/2010

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"Kathrin Scheer mit federleichten Jazzsongs
Dieses Album kommt genau zur rechten Zeit, jetzt wo es draußen wieder dunkel, feucht und ungemütlich wird. Die federleichten Jazzsongs von Kathrin Scheer wirken da wie Lichter in trüber November-Depression.
Mit ihrem Debütalbum «Rare» ist der 31-jährigen Kölnerin, die auch schon als Filmkomponistin (« 4 Minuten») gearbeitet hat, in der Tat ein rares Kunststück gelungen - elf ganz unangestrengt, dafür sehr entspannt klingende Jazzsongs ziehen den Hörer ganz schnell in eine andere Welt voller verlockender Klangfarben und stilsicherer Arrangements, oder wie es poetisch und jahreszeitlich passend im Titelsong heißt: «Watch the seasons turn again/And the leaves change the autumn dress.»
Ein Album, vielfältig und doch aus einem Guss, die Singer/Songwriterin Kathrin Scheer kann sich auf ihre hervorragend eingespielte Band verlassen. Seit 2005 arbeiten sie zusammen, Pianist Olaf Drewes, Markus Bender am Bass und Schlagzeuger Heiko Braun, dazu kommen Gastauftritte von Til Schneider an der Posaune und Frederik Köster am Flügelhorn, jazzige Akzente, die diese Songs dann mitunter zum Schweben bringen.
«Fly Away» heißt eins dieser wundersam schönen Stücke, das mit einem leisen Piano-Thema einsetzt und dann zum Traumflug abhebt. Wunderbar eingängig, aber nie banal kommt auch «Over and Over» daher, das ist schon toll, ein Debütalbum, das so ausgereift klingt. Bis zum stilvollen Ende, an dem Kathrin Scheer mit «The Night Is Young» dem klassischen Jazzgesang ihre Reverenz erweist. Und alle Düsternis hat sich aufgelöst in schwebende Anmut."
ruhrnachrichten.de, © dpa, 7.11.2010

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"In diversen Chören hat die 31-jährige Kölnerin Kathrin Scheer ihr "singendes" Selbstbewusstsein entdeckt. Ihr Studium an der Kölner Musikhochschule verschaffte ihr den Zugang zum Jazz. Nun legt die Songwriterin und Sängerin mit der himmlisch schönen Stimme ihr Debütalbum 'Rare' vor, das ohne die üblichen Jazzimprovisationen und diverse Instrumental-Soli auskommt. Kathrin Scheer beschreibt ihr Werk, das sich durch eine berauschende Langsamkeit auszeichnet, als melancholisch. Perfekt ausbalanciert sind ihre Jazz-Melodien, die Kathrin Scheer in Momenten absoluter Ruhe geschrieben hat. Eingerahmt vom individuellen und authentischen Klang ihrer Begleitmusiker (Markus Bender, Bass; Oliver Drewes, Piano; Heiko Braun, Drums) sowie diverser Gäste hat die Kölnerin einen ganz eigenen Singer/Songwriter-Jazz entwickelt, der sich nicht durch laute Effekte, sondern durch eine Poetik der Ruhe auszeichnet. Die zeit- und schwerelos anmutenden Songs gehen unmittelbar unter die Haut, setzen sich mit nachhaltiger Wirkung im Gehör fest. Tiefe Emotionalität, totale Inspiration und Entspannung pur bestimmen den Rhythmus von 'Rare'. Kathrin Scheer ist auf dem besten Weg, zu den Diven des Jazz aufzuschließen."
allmyjazz.de, Helmut Blecher, 11/2010

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"Ab und zu sucht sich auch die Musikbranche begabte Grafiker. Gestalter, die ein CD-Artwork so ansprechend kreieren, dass man furchtbar neugierig auf die Musik wird. Gut so, denn wenn das schöne Cover nicht wäre, dann wäre Kathrin Scheer mit ihrem Album "Rare", dieser zum Klang gewordene Herbst, diese leise im Wind gaukelnden bunten Notenblätter, dieses Kleinod aus innerer Ruhe, sanftem Jazz, großen Gesten und Zaubermelodien glatt an uns vorübergeschwebt.
Schön, dass wir das Schmetterlingsnetz dabei hatten - das, in dem man die besonders zarten Ideen und fein gewebten musikalischen Motive und Themen einfängt. Denn Kathrin Scheer zeigt auf ihrem Debütalbum Mut zur fragilen Ruhe, entdeckt die Langsamkeit und verquickt in ihr gefühlvoll sanft jazzige Tonfarben mit poppigen, großen Gesten. Mit ein paar mehr Geigen, mit etwas mehr Hall oder mit einer weniger unaufgeregten Grundhaltung hätte der eine oder andere Song auf "Rare" glatt eine Mordsschnulze ergeben.
Doch die würdevoll-distanzierte Art Kathrin Scheers, das klare Piano und ihre passionierte Melancholie befreien ihre Kompositionen komplett vom Kitschverdacht. Das ausbalancierte Minimal-Instrumentarium, das auch einer singende Säge oder eine Posaune Einlass gewährt, wenn Rhodes/Piano, Schlagzeug und Bass mal nicht mehr reichen, spielt mit den Gegensätzen von drängender Dynamik und eleganter Zurückhaltung. Nur mit der Wärme haut es während dieses Debüts noch nicht so ganz hin, der Sound ist manchmal zu kühl und zu klar, um wirklich herzerwärmend zu sein. Das ist aber kein Manko - wer die Kölner Musikhochschule absolviert hat, konzipiert seine Musik eben auch immer mit dem Intellekt und nicht nur mit dem Unterleib. Bleibt noch lobend zu erwähnen, wer Scheer so kunstvoll begleitet: Olaf Drewes (p), Markus Bender (b) Heiko Braun (dr, perc), Frederik Köster (Flügelhorn) und Til Schneider (Posaune). Und - das muss hier mal gesagt sein - danke an die Gestaltertruppe von blickheben.de für das Cover - für das bereits eingangs erwähnte Aufmerksammachen auf dieses Kleinod."
de.launch.yahoo.com, Kati Hofacker, 5.11.2010

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"Es ist schon ein tolles Stück Musik, dass uns Kathrin Scheer mit Rare vorsetzt. Klanglich stark an Rebekka Bakken erinnernd (Bsp.: Over And Over) und doch eigenständig genug, um nicht als Kopie abgestempelt werden zu können – das ist wahrlich eine Kunst für sich! Auf dem Cover in einer Badewanne liegend gibt Kathrin Scheer die Richtung vor: Entspannung ist angesagt. Elf Stücke zwischen Endorphinfreudentaumel und Kaminmomenten warten auf den Hörer; So ist der Bläsereinsatz auf How’s It Gonna Be ein kleiner Glücksmoment für sich und auch Stay zeigt wie wunderbar Sinnlichkeit und Jazz doch miteinander zu harmonieren wissen. Es passt einfach. Eine Rückzugsmöglichkeit auf CD gebrannt, wie sie immer seltener zu finden ist. Fantastische Melodien, perfekte Harmonien und sehr viel Gefühl für das richtige, emotionale Timing. Eine CD – Walter Benjamin würde sich bei dem Satz sicher im Grabe umdrehen – die beinahe eine eigene Aura besitzt. Nicht nur für ein Debütalbum ist das gebotene unfassbar gut!"
diekopfhoerer.eu, Julian Auringer, 31.10.2010

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"Na das ist doch mal ein interessantes Beispiel dafür, was herauskommt, wenn es heißt, dass im Jazz-Ambiente alles "durchkomponiert" ist. Kathrin Scheer aus Köln, die sich vorwiegend als Songwriterin und erst dann als Jazzerin begreift, hat nämlich verstanden, dass im songorientierten Format die im Jazz gerne zur Schau gestellte Virtuosität eher stört. Ergo gibt es keine Soli, keine Improvisationen, keine Variationen und (vermutlich) keinen Szenenapplaus - aber klassische Songs im Strophe/Refrain-Format mit Anfang, Mittelteil und Ende. Das heißt aber nicht, dass die Sache in ein strenges Korsett gezwungen wurde. Ganz im Gegenteil: Betont luftig und transparent kommen die Arrangements daher - wobei sicher hilft, dass Kathrin selbst nur singt und sich Pianist Olaf Drewes auch nicht von sich aus aufdrängt. Genauso wenig übrigens, wie die Gäste an den Blasinstrumenten, die zwar Akzente setzen, ansonsten Kathrin aber Raum lassen, ihre Geschichten - und auch ihre Melodien - auszuleben. Heraus kam also ein zwar ruhiger, aber auch vielseitiger, entspannter Song-Zyklus, der musikalisch die Leichtigkeit des Jazz mit den Annehmlichkeiten poppiger Folksongs verquickt. Und noch etwas: Lediglich das Fehlen von Gitarren lenkt den Blick überhaupt in Richtung Jazz; ansonsten ist dies tatsächlich eine Songwriter-orientierte Scheibe geworden."
gaesteliste.de, Ullrich Maurer, 10/2010

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"Eine kleine Herbstmusik
Ein bißchen erinnern Kathrin Scheers Lieder an K.D. Lang und bisweilen scheint die von mir so sehr geschätzte Ricky Lee Jones durchzuschimmern - aber in der Hauptsache ist es Kathrin Scheer, eine charismatische deutsche Sängerin auf dem Sprung nach oben. Elf Titel hat sie für ihr Debüt-Album "Rare" komponiert und getextet, elf Perlen des gehobenen Pop an der Schwelle zum Chanson. Sie selbst ordnet ihre Musik beim Jazz ein - man mag darüber streiten, und ich würde das mit der Wurst nach der Speckseite werfen nennen. Was sie mit "Rare" abliefert, ist auch ohne die Überschrift "Jazz" exorbitant gut, neu und von poetischer Spannung.
Klänge des Lebens leiten den Titelsong, die sanfte Ballade "Rare" ein, mit dem Kathrin Scheer, an ihrer Seite zurückhaltend das klassische Trio, ihr bilderreiches Album beginnt. Es ist leider der einzige Song, dessen Worte im schmalen Beiblatt abgedruckt sind. Leider, weil man wirklich gerne auch die anderen lyrischen Texte mitlesen möchte, die gewiß ebenso wertvoll sind. "Rare" ist ein melancholisches Lied der Trauer, das vom Herbst einer Liebe erzählt, bevor der Winter kommt. Kathrin Scheers warme, fast schwebende Stimme trägt durch ihre oft schwermütigen Geschichten, in denen die Liebe und häufig deren Verlust eine wichtige Rolle spielen. Es ist ein Album für stille Momente, dessen Instrumentierung seinen nachdenklichen Charakter brillant zu unterstreichen weiß.
"Und wenn es das letzte ist, was ich eventuell tun werde - ich werde zu Dir zurück kommen..." singt Kathrin Scheer in "Stay", und in "Debby": "...and I hope if I call, you´ll be here to catch your foolish little girl...". Eine Frau auf der Suche nach der Liebe, aber das sind wir ja alle, sie spricht für jene, denen die Worte dafür fehlen. Denn sie ist "...klüger, als Du vielleicht geglaubt hast - und stärker, als ich es je gezeigt habe" ("Paint The Sky"). Ihre Lieder gehen ans Gemüt - und das sollen sie wohl auch. Vielleicht das schönst Stück ist ihre kleine Nachtmusik "Little Night Music", bei der Frederik Köster grandios und unendlich sanft mit dem Flügelhorn als Duo-Partner zu Katharina Scheers Stimme tritt. Da kann man schon zu träumen anfangen...
Das zauberhafte, verzaubernde Album "Rare", das mit dem originellen, optimistischen "The Night Is Young (And So Are We)" - und mit einem unnötigen, wenn auch guten "hidden track" - ausklingt, macht Appetit auf mehr."
omm.de, Frank Becker, 10/2010

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"SONGWRITER-JAZZ
Die 31-jährige KathrinScheer hat durchaus Erfolge vorzuweisen: „Beste Sängerin“ im Bundesrock- und Popwettbewerb 2000, Filmkompositionen und seit 2005 eine eigene Band. Sie singt auf ihrer Debüt-CD ausschließlich im internationalen (also englischen) Musikidiom und nähert sich einigen Popidolen in der Art von Norah Jones und der Königin der Barmelancholie, Sade. Begleitet wird die neue deutsche Songwriterin von einer die einfachen und direkten Arrangements präzise realisierenden Kammerband mit Olaf Drewes (Piano), Markus Bender (Bass) und Heiko Braun(Drums, Percussion), erweitert durch die Gäste Mirek Pyschny (Schlagzeug), Frederik Köster (Flügelhorn), Til Schneider (Posaune) und Julia Klomfass (singende Säge). Die durchkomponierten Arrangements erlauben keine Instrumentalsoli für diese stimmungsvollen Gospel-, Pop- und Jazzsongs, die von provozierender, aber überzeugender Langsamkeit sind." (jn)
Kulturnews, 11/2010

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"Debütalben klingen in der Regel unentschlossen und wenig ausgeglichen. Ein Vorurteil, wie die 31-jährige Kölnerin Kathrin Scheer mit ihrem ersten Album „Rare“ beweist. Stilsicher serviert die Songwriterin 11 Jazz-Pop-Stücke der ganz ruhigen Sorte. Mit ganz viel authentischem Gefühl und unwiderstehlich schöner Melancholie schafft es die Musikerin gemeinsam mit Pianist Olaf Drewes, Bassist Markus Brender und Schlagzeuger Heiko Braun dennoch, dass in keinem Moment Langeweile aufkommt. Die perfekte Scheibe für kuschelige Herbsttage!"
CD der Woche
letmeentertainyou.de, 26.10.2010

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"Sich verzaubern lassen. Sich mitnehmen lassen, auf eine melancholische Reise durch die Zeit. Poetisch gefühlvoll und von großer Tragweite. Seelenbewandert, liebevoll, ohne mit theatralischen Effekten zu glänzen. Im Wesentlichen liegt die Kraft, und die lässt sich greifen. Kathrin Scheer liefert mit „Rare“ ein Debütalbum voll klanglicher Inspiration ab. Würdevoll und genussreich. Ein Spiel der Sinne, ein Hauch der Gefühle. Die passende Begleitung für die zu erwartenden trüben Tage des Herbst und des Winter. Empfehlenswert!
Jazz liegt in der Luft. Jazz voller Gefühl und Melancholie, eprägt von der Moderne heutiger Tage. Mit einer gehörigen Portion Leidenschaft spielt Kathrin Scheer mit Melodien, Klängen und der Poesie der Worte. Ausbalanciertes, wundervoll erarbeitetes und arrangiertes Musikgut dringt ans Ohr des geneigten Hörers. Ein Hauch von Ruhe und Gelassenheit, ein Spiel von Dynamik und Passion. Wohlklang der Stimme, Harmonie der Instrumente. Bewundernswert leicht. Kathrin Scheer hat sich nach ihrem Studium an der Musikhochschule Köln dem Songwriting verschrieben. Ihre Energie und Tatkraft verschmilzt mit greifbarer Poetik und sentimental, zarten Klangkonstellationen. „Rare“ bildet so eine Sammlung ganz persönlicher Höhepunkte. Momente, die vor Verve zerfließen. Im besten Sinne des Wortes ist „Rare“ eine melancholisch, jazzige Exkursion. Dabei wird Kathrin Scheer seit 2005 von tollen Musikern begleitet. So am Piano Olaf Drewes, am Bass Markus Bender und am Schlagwerk Heiko Braun. Als Gäste begrüßt die Kölnerin Julia Klomfass an der singenden Säge, Mirek Pyschny am Schlagzeug, Frederik Köster – Echo-Preisträger und Gewinner des WDR-Jazzpreis 2010 – am Flügelhorn und Til Schneider an der Posaune. Eine tolle Truppe!
„Rare“ - ein Album voller Gelassenheit und Melancholie. Musik die unter die Haut geht, schwerelos durch eine Zeit der Erinnerungen schwebt. Ein wertvoller Schatz – Kathrin Scheer & Band."
monstersandcritics.de, Rainer Molz, 19.10.2010